Checkliste für den Welpenkauf:
Tierschutz oder Hundehandel?

Eine Entscheidungshilfe für zukünftige Hundebesitzer

Der Wunsch nach einem vierbeinigen Gefährten wird oft mit dem Bedürfnis verbunden, einem Hund das Leben zu retten, sein Leiden zu beenden und ihm ein gutes Zuhause zu bieten. Im Tierheim oder über seriöse Tierschutzorganisationen finden Sie Hunde, die ein neues Zuhause suchen.

Leider werden Mitleid, und das Bedürfnis des Menschen zu helfen, gerne von kommerziellen Hundehändler:innen ausgenutzt. Wie kann man aber unterscheiden, ob die Hunde wirklich gerettet werden oder ob nur wirtschaftliche Interessen dahinterstecken, leider oft verbunden mit rücksichtlosen und brutalen Transport- und Unterbringungsbedingungen?

Die Checkliste soll Kriterien an die Hand geben, wie seriöser Tierschutz von kommerziellem Hundehandel unterschieden werden kann.

Woran können Sie erkennen, ob es sich um eine seriöse Züchterin oder einen seriösen Züchter handelt?

Die folgenden Punkte können Ihnen dabei helfen und zeigen Ihnen außerdem,
was Sie bei der Auswahl Ihres Hundes beachten sollten:

1

Sehen Sie das Muttertier?

Lassen Sie sich das Muttertier unbedingt zeigen. Bei unseriösen Händlern werden Sie es nicht zu Gesicht bekommen. Wenn doch, beobachten Sie, ob es liebevoll mit den Welpen umgeht, ob die Kleinen zum Beispiel säugen dürfen. Haben Sie den Eindruck, dass es sich um die eigenen Welpen handelt? Verstößt das Muttertier den Welpen, hat es kein Interesse an ihm, entfernt es sich von ihm? Dann können Sie davon ausgehen, dass es sich nicht um die leibliche Mutter handelt. Der Welpenhändler bzw. die -händlerin präsentiert Ihnen eine Alibi-Hündin. Keinesfalls kaufen!

2

Der Preis

Für einen Rassehund von anerkannten Züchter:innen zahlt man ab 600 Euro und mehr. Alles was deutlich darunter liegt, ist nicht marktüblich und daher unseriös. Der Preis ist aber nur bedingt ein Hinweis auf einen Hundehändler. Diese haben mittlerweile die Preise erhöht. Seriöse Züchter:innen finden Sie beim Verband für das Deutsche Hundewesen: www.hier-ist-mein-welpe.de.

3

Wo und wie wird verkauft?

Auf Parkplätzen, Märkten, dreckigen Höfen? Aus dem Bus, Kofferraum, Pappkarton oder Drahtkäfig heraus? Ein weiteres Indiz für Welpenhandel. Vorsicht auch bei Angeboten im Internet!

4

Stellt der Verkäufer Fragen?

Seriöse Züchter:innen möchte wissen, in welche familiären und häuslichen Verhältnisse der Welpe kommt. Werden keine Fragen gestellt, geht es nur ums Geldverdienen.

5

Gibt es einen Kaufvertrag?

Wenn ja, enthält er Namen, Adresse und eine Haftung des Verkäufers bzw. der Verkäuferin? Ist der Kaufpreis genannt?

6

Wie sehen die Welpen aus?

Sind die Kleinen dünn oder durch Würmer aufgebläht? Liegen sie apathisch in der Ecke oder zeigen ein ungewöhnliches Verhalten? Ist das Fell dreckig und stumpf? Fiepen die Kleinen oder geben sie sogar keinen Laut von sich? Steht Wasser und Futter in der Nähe?

7

Das Angebot

Wie viele Rassen hat der Züchter/die Züchterin im Angebot? Bei mehr als zwei Rassen und mehr als vier Würfen im Jahr ist Vorsicht geboten. Hier handelt es sich oftmals nicht um Züchter, sondern um Welpenvermehrung, die größtes Tierleid zur Folge hat.

8

Die Verhandlung

Dazu bedarf es einiger Besuchsstunden und oft mehrere Tage. Hund und neuer Besitzer bzw. neue Besitzerin sollen sich aneinander gewöhnen und überprüfen, ob sie miteinander auskommen. Ein Spaziergang zeigt, ob der Hund gewöhnt ist an der Leine zu gehen und wie er auf seine zukünftige Umwelt reagiert. Diese Besuche sollten beratend begleitet werden, da sich hierbei zeigt, ob die richtige Wahl getroffen worden war.