Landestierschutzbeauftragte warnt vor dubiosen Hundehändlern und „Wühltischwelpen“ - Augen auf beim Hundekauf!

Das Geschäft mit Hundewelpen insbesondere aus Osteuropa boomt. Viele dieser Tiere stammen aus Massenzuchten und werden nach oft tagelangen Transporten in der Bundesrepublik Deutschland verkauft. Oft werden sie über Kleinanzeigen oder im Internet angeboten.

Die Landestierschutzbeauftragte Martin warnt deshalb: „Diese Tiere leiden oft unter schweren Infektionskrankheiten, wie Staupe oder Parvovirose, da sie häufig nicht sachgerecht geimpft wurden. Zumeist übertragen sie zudem Parasiten wie Spul- oder Hakenwürmer, die insbesondere Kinder schädigen können. Zudem zeigen sich im Laufe des Heranwachsens oft schwerwiegende Erbdefekte oder auch Verhaltensstörungen. Diese zeigen sich in Überängstlichkeit, Unsicherheit gegenüber dem Alltagsgeschehen, Instabilität in ungewöhnlichen Situationen und nicht selten in Angst bedingtem Beißen.“

Der Grund für diese oft nicht behebbaren Störungen liegt in der menschenfernen, kargen Umgebung, in der die Tiere oft ihre ersten Lebenswochen verbringen. Es fehlt an Kontakten zu Menschen und Umweltreizen, die Welpen in diesem Alter fit für das Leben machen.

„Es gilt auch hier: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans oft nimmermehr! Wer einen Hund erwerben will, sollte sich deshalb dringend vorher intensiv informieren. Dafür stehen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung: Die örtlichen Tierärzte, Tierheime und Tierschutzorganisationen sind dabei hilfreich. Auch seriöse Zuchtverbände erteilen Auskunft.

In jedem Falle rät die Tierschutzbeauftragte:

  • „Seien Sie nicht ungeduldig. Seriöse Züchter und Tierheime liefern keine Hunde auf Bestellung für den nächsten Tag!
  • Kaufen Sie niemals einen Hund „an der Haustür“ oder gar „auf dem Parkplatz“ oder über das Internet!
  • Der Begriff „aus Hobbyzucht“ ist nicht aussagekräftig und wird ständig von Händlern benutzt!
  • Schauen Sie sich den Gesundheits- und Pflegezustand des Hundes kritisch an. Es sollte Sie unbedingt ein Sachkundiger beim Hundeerwerb begleiten!
  • Seien Sie besonders kritisch beim Kauf solcher Rassen, die oft in der Werbung erscheinen!
  • Kaufen Sie niemals aus Mitleid einen Welpen im gewerblichen Hundehandel! Damit wird der Handel nur angekurbelt!
  • Ein etwas billigerer Welpe kann sich als äußerst teuer entpuppen, wenn er krank ist und langwieriger tierärztlicher Behandlung bedarf!
  • Bei verdächtigen Vorkommnissen schalten Sie das zuständige Veterinäramt oder die Polizei ein.“

Informationsmaterialen und weitere Auskünfte zu Hunden und Hundekauf sind erhältlich unter:

Landesbeauftragte für Tierschutz
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65183 Wiesbaden
tierschutz@umwelt.hessen.de